Die „Stunde 0“

An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser. (Charlie Chaplin)

Die Wende 1989/90 krempelte eigentlich alle Lebensbereiche in der ehemaligen DDR um, sowohl für die Menschen als auch für die Tiere. So war es unter anderem nicht gewünscht, dass nach den Bestimmungen, welche in der Bundesrepublik galten, eine Reittouristik auf dem Gelände einer Vollblutrennbahn existierte. Deshalb sollten die Pferde der Reittouristik zum Schlachten angemeldet werden. Als Termin für die Umsetzung dieser Bestimmungen und damit für den Abtransport der Pferde wurde spätestens der Tag des Inkrafttretens der Währungsunion festgelegt.

Guter Rat war teuer – was sollte mit den Pferden und der Gemeinschaft geschehen? Wie kann ein Fortbestand dessen, was sich über die Jahre seit Bestehen der Reittouristik auf der Rennbahn Halle entwickelt hat, gesichert werden. Kann dafür ein tragfähiges Konzept entwickelt werden und kann man es wagen?

Nach etlichen schlaflosen Nächten und einigen Sitzungen des „Familienrates“ stand für Familie Schurig fest, dass die Idee „Reiterhof“ in die Tat umgesetzt werden soll.

Entschlüsse trifft man nach reiflicher Überlegung und Kaufverträge sind ziemlich schnell besiegelt, doch wo sollte der Reiterhof entstehen? Nach längerer Suche fand sich ein Hofgrundstück in Halle/Lettin, welches bis dahin von der LPG Lieskau bewirtschaftet wurde. Eine Einigung mit dem Alteigentümer konnte erzielt werden und damit ging es los – am 30.06.1990 zogen die Pferde auf dem Hof ein.

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